- Begin
- Bẹgin,Menachem, israelischer Politiker, * Brest-Litowsk 16. 8. 1913, ✝ Tel Aviv-Jaffa 9. 3. 1992; Rechtsanwalt; ab 1939 in Polen führend in der radikalzionistischen Jugendorganisation »Betar«, 1940-41 in sowjetischer Haft (Arbeitslager in Sibirien), konnte 1942 nach Palästina auswandern. 1943-48 führte er die terroristisch jüdische Untergrundorganisation Irgun Zwai Leumi. Als Mitgründer (1948) und Vorsitzender der Cherut (1948-83) vertrat er im Sinne W. Jabotinskis die Idee, einen Staat Israel in den Grenzen des biblischen Palästina zu schaffen. Seit 1949 Mitglied der Knesset, trat Begin bis 1977 (1967-70 Minister ohne Geschäftsbereich) als Oppositionsführer im Parlament hervor und baute mit der Gründung der Gahal (1965) und des Likud (1973) eine rechtsgerichtete Parteienverbindung auf; nach dem Wahlsieg des Likud (1977) wurde Begin Ministerpräsident (bis zu seinem Rücktritt 1983).In seiner Außenpolitik ging Begin auf die Friedensinitiative des ägyptischen Präsidenten M. A. as-Sadat (November 1977) ein und unterzeichnete die Rahmenabkommen von Camp David (September 1978); 1978 erhielten Sadat und Begin dafür den Friedensnobelpreis. Mit dem Abschluss des israelisch-ägyptischen Friedensvertrags (26. 3. 1979 konnte Begin die Einkreisung Israels durch die arabischen Staaten durchbrechen; im Zuge des Ausgleichs mit Ägypten willigte er in die stufenweise Rückgabe der Sinaihalbinsel an Ägypten (bis April 1982) ein. Seine Unnachgiebigkeit in zentralen Fragen des Nahostkonflikts, u. a. bezüglich der von ihm forcierten jüdischen Siedlungspolitik sowie der Ablehnung von Autonomieregelungen im Westjordanland und im Gazastreifen, v. a. aber die Annexion der Golanhöhen (1981) und der Einmarsch israelischer Streitkräfte in Südlibanon (1982; zur Sicherung der israelischen Nordgrenze gegen Guerillaaktionen der PLO) stießen auf internationale Ablehnung und nationale Vorbehalte.
Universal-Lexikon. 2012.